prev next
play

NaturFreunde Bad König - Politik, Kultur und sinnvolle Freizeitgestaltung

Video:

Wer die NaturFreunde sind

Ein gutes Video zum Abschluss des Jubiläumsjahres „125 Jahre NaturFreunde“ kann online angesehen werden. Untenstehender Link führt direkt hin, denn der kleine Film kommt von der Naturfreunde Internationalen. Das Video steht ganz im Zeichen der Aktivitäten und des Engagements der internationalen NaturFreunde-Bewegung für eine nachhaltige und friedliche Bewegung unserer Welt. Klima- und Naturschutz, Solidarität und Abrüstung sind die herausragenden Themen des knapp 3-minütigen Imagefilmes, der sich auch für die Öffentlichkeitsarbeit bestens eignet. Er präsentiert die NaturFreunde als weltumspannende Kraft, indem er u.a. das erste Naturfreundehaus auf dem afrikanischen Kontinent zeigt und ruft dazu auf, den Tourismus neu zu denken.

Imagefilm '125 Jahre NaturFreunde

Das sind die NaturFreunde Bad König:

Wer gerne politisch diskutiert, ohne staatstragend zu sein; wer gerne mal gesellig ist; wer auch mal Spaß an Kanutour, Radausflug, Städtereise oder Wanderung hat, ist bei uns gut aufgehoben. Wer am Singen und demokratischen Liedgut Spaß hat, kommt zu unserer Singgruppe. 

Die Mischung macht's! Bewegung, Information, Diskussion aus Politik, Geschichte und Gesellschaft mit der Traditionslinie der sozialistischen Kulturbewegung im Hintergrund.
Ideen für Aktivitäten und Diskussionsthemen finden bei uns immer Platz.

Wem Themen auf dem Herzen brennen, der bringe sich bei uns ein.

Nach dem Russischen Krieg gegen die Ukraine - NaturFreunde in ihrer Friedensarbeit

Einladung zur Beratung und Neubestimmung der NaturFreunde in ihrer Friedensarbeit

Liebe Vorstände der NatuFreunde Hessen, liebe aktive NaturFreunde, liebe Stärkenberater*innen,

um die Ortsgruppen auch in Zukunft in ihrer Friedensarbeit unterstützen zu können, möchten wir Euch am Samstag, den 6. August 2022, 10 – 14 Uhr Tag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima
in das Stadtheim der Naturfreunde Darmstadt, Darmstraße 4 A, in 64287 Darmstadt einladen.

Seit 77 Jahren, seit 1945 sind NaturFreund:innen nach der Befreiung von Auschwitz und der Naziherrschaft engagiert vereint im Ziel: Nie wieder Krieg und Faschismus, mit diesem Satz sind wir
Akteure im Ostermarsch und aktiv in der Friedensbewegung. 3 Generationen prägen seitdem die Friedensbewegung im Wandel.

Wie gestalten wir die Zukunft mit einer neuen Friedensarchitektur?
Seit dem 24.02.2022 kämpft die Ukraine um Frieden, die Freiheit und die Existenz in ihren Grenzen: in einem mörderischen und grausamen Krieg, begonnen von Russland unter Putin.
Deutschland unterstützt massiv die Ukraine, nicht nur ökonomisch, jetzt sogar mit schweren Waffen, die Bundeswehr soll ertüchtigt werden mit einem 100 Mrd.-Sonder-Programm.

Viele Solidaritätsdemonstrationen für die Ukraine haben seitdem stattgefunden. Wir NaturFreunde haben diese Demonstrationen mit klaren Haltungen mit organisiert: Gegen die russische Invasion, aber auch formuliert,
dass eine militärische Aufrüstung, ein 100-Mrd.Programm angesichts Klimakrise und sozialer Ungleichheit eigentlich nicht möglich ist, dass die Gefahr eines 3. (atomaren) Weltkrieges droht.

Viele Mitglieder, für die eine pazifistische Grundhaltung, die Beteiligung am Ostermarsch selbstverständlich war, sind jetzt unsicher, fühlen sich in einem Dilemma, ob die alten Thesen und Selbstverständlichkeiten noch so stimmen.
Angesichts dieser tiefen Erschütterungen brauchen wir eine Diskussion und solidarische Auseinandersetzung über einen Ausweg aus diesem Dilemma.

Deshalb die Einladung, diese Beratung mit neuen Fragen fortzusetzen:

Erste Fragen:
Mit welcher Position bleiben wir als NaturFreunde Hessen in der Friedensarbeit gegen den Krieg aktiv? Was bringen wir solidarisch voran, um den Druck für Verhandlungen zu erhöhen, die Hilfe für Geflüchtete weiter zu organisieren,
den Verteidigungskampf in der Ukraine zu unterstützen, die Gefahr eines 3. Weltkriegs zu ächten und die europäischen Verteidigungshilfen umsichtig einzugrenzen.
Ist die Änderung des Grundgesetzes und das 100-Mrd-Sonderprogramm falsch oder notwendig, wie steht es mit unserem Kampf für ein atomwaffenfreies Deutschland. Was heißt „wehrhafte Demokratie nach innen und außen“.

Ganz sicher:
In tiefer Sorge gegen globale Kriege und für den Frieden bleibt es unsere Verpflichtung bei allen Entscheidungen, den russischen Angriffskrieg zum Schutz und in den Grenzen der Ukraine entschlossen zurückzudrängen.
Aber zugleich: Der Durchsetzung internationaler Verträge der beidseitig entwickelten Sicherheitsarchitektur zur Verteidigung des Friedens mit weniger Waffen gilt unsere Hoffnung und unser aller Engagement!  
Im Jahr 2021 haben wir NaturFreunde mit der längsten Friedensdemonstration klar gemacht, was wir wollen. In 2023 wandern NaturFreunde von Tschechien bis nach Frankreich zwischen Ost und West – mit welchen Bannern und mit welchen Absichten?

Zur Art und Weise unserer Beratung/Diskussion:
Unsere Beratung dient dem respektvollen Austausch unter Naturfreund:innen auf der Suche nach Wegen und zu Fragen unseres Engagements sowie zu Forderungen in einer erneuerten Friedensbewegung.

Wir sehen hier neuen Bildungs- und Dialogbedarf. Auch für Unsicherheiten wird an diesem Tag Platz sein!

Weitere Informationen zum Tagesverlauf und die Bestätigung der Teilnahme werden bis spätestens zum 31. Juli per mail und Post versandt.

Und: Der Landesverband bittet um Spenden für die Getränke und das Mittagessen vor Ort.

Anmeldungen mit Namen, OG, TN-Status per mail bitte bis zum 15. Juli an:

info@naturfreunde-hessen.de

Mit naturfreundlichen Grüßen
Ein Berg frei für den Frieden!

Manfred Wittmeier
Landesvorsitzender

Komm zur Demo
am 25. Juni ab 12 Uhr auf der Theresienwiese in München. NaturFreunde-Fahnen nicht vergessen!

Informationen zur Demoroute und zum Bühnenprogramm werden auf www.g7-demo.de regelmäßig aktualisiert.


Ein Bündnis aus 15 zivilgesellschaftlichen Organisationen ruft anlässlich des Ende Juni geplanten G7-Gipfels auf Schloss Elmau zu einer Großdemonstration in München auf. Die Bündnisorganisationen, denen auch die NaturFreunde angehören, wollen mit einer Kundgebung und einem Demozug am 25. Juni die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder auffordern, endlich gegen Klimakrise, Artensterben und Ungleichheit aktiv zu werden. Sie laden alle Menschen ein, sich der friedlichen Demonstration anzuschließen.

Abgeschirmt von der Öffentlichkeit kommen die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder vom 26. bis 28. Juni im luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen zusammen, um Fragen der Weltwirtschaft zu erörtern. Dem Gremium gehören Deutschland, das aktuell die Präsidentschaft übernimmt, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten an. Bereits seit Jahren stehen neben Finanz-, Wirtschafts-, Handels-, Gesundheits- und Umweltthemen auch gesellschaftspolitische Fragen wie die Beseitigung von bestehenden Ungleichheiten auf der Tagesordnung – doch bisher ist es bei leeren Worten geblieben.

Bündnis fordert Handeln gegen Klimakrise, Artensterben und Ungleichheit

Die Bündnisorganisationen fordern deshalb von den Regierungen der G7-Staaten, nun endlich zu handeln – die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle aufzulösen, der Klimakrise und dem Artensterben mit aller Konsequenz entgegenzuwirken sowie Hunger, Armut und Ungleichheit zu bekämpfen. Im Aufruf zur Demonstration erklärt das Bündnis: „Die 2020er Jahre sind das letzte Jahrzehnt, in dem wir noch eine Klimakatastrophe und ein gigantisches Artensterben abwenden können. Die G7-Staaten tragen mit ihrem wenig nachhaltigen Wirtschaftssystem große Verantwortung dafür, wie massiv sich diese beiden Krisen zuspitzen. Gerade deswegen müssen sie das Ruder jetzt herumreißen, die Nutzung von fossilen Energien und die Zerstörung der Natur beenden.“

Die Corona-Pandemie habe außerdem deutlich gemacht, wie ungleich Menschen durch globale Krisen getroffen würden. „Während mehr als 160 Millionen Personen zusätzlich in Armut stürzten, verdoppelte sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre“, heißt es im Aufruf zur Demonstration. „Mit dem Ukraine-Krieg steigen die Lebensmittelpreise massiv, was die Ärmsten am stärksten trifft und wodurch der Hunger in der Welt zunimmt. Gleichzeitig enden zu viele Nahrungsmittel im Tank und Futtertrog statt auf dem Teller.“

Die Bündnisorganisationen rufen darum auf, am 25. Juni auf der Theresienwiese in München für ihre Forderungen mitzudemonstrieren. Die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr, von dort aus startet ein Demozug. Erwartet werden zehntausende Teilnehmende. Die Demonstration reiht sich in die vielfältigen Proteste rund um den G7-Gipfel in Elmau ein.

abstattauf_url_transpar_314png

Unterschreibe den Aufruf "Abrüsten statt Aufrüsten"

Zwei Prozent, das sind mindestens weitere 30 Milliarden Euro, die im zivilen Bereich fehlen, so bei Schulen und Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern, öffentlichem Nahverkehr, Kommunaler Infrastruktur, Alterssicherung, ökologischem Umbau, Klimagerechtigkeit und internationaler Hilfe zur Selbsthilfe.

Auch sicherheitspolitisch bringt eine Debatte nichts, die zusätzlich Unsummen für die militärische Aufrüstung fordert. Stattdessen brauchen wir mehr Mittel für Konfliktprävention als Hauptziel der Außen- und Entwicklungspolitik.

Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her. Damit wollen wir anfangen: Militärische Aufrüstung stoppen, Spannungen abbauen, gegenseitiges Vertrauen aufbauen, Perspektiven für Entwicklung und soziale Sicherheit schaffen, Entspannungspolitik auch mit Russland, verhandeln und abrüsten. Diese Einsichten werden wir überall in unserer Gesellschaft verbreiten. Damit wollen wir helfen, einen neuen Kalten Krieg abzuwenden.

aufruf_abruesten_frieden-und-zukunftswerkstatt.pdf
Web_Zeitung-ABRÜSTEN-STATT-AUFRÜSTEN_November-2018.pdf

Regelmäßiger Singtreff der NaturFreunde

Das Liederbuch der NaturFreunde im Odenwald wird immer dicker und vielfältiger. Wir singen Lieder aus dem reichhaltigen Schatz der internationalen Arbeiter, - Friedens und Freiheitsbewegungen.

Wir wollen mit unseren Singabenden diese alten Lieder in Erinnerung rufen und somit auch am Leben erhalten. Dabei geht es uns nicht um den Schöngesang, sondern vielmehr um die Inhalte, die uns oft zu spannenden Diskussionen während und nach dem Singen anregen.

Einmal im Monat treffen wir uns um 18 Uhr öffentlich in der Löwenhofreite in Michelstadt oder im AWO Jugendtreff der Stadt Bad König (Alte Schule) in Bad König. Wir treffen uns, um zusammen zu singen aber auch um anschließend mit gutem Essen, einem guten Tropfen Wein und anregenden Diskussionen einen schönen Samstagabend zu verbringen.

Jede und Jeder kann singen und ist herzlich eingeladen mitzumachen.

Begleitet werden wir seit Anfang an von Detlef Leisterer.

Gerne können die Sängerinnen und Sänger auch etwas zum Häppchen-Büffet beitragen.

Die Termine und Orte bitte dem Veranstaltungskalender entnehmen.

Offene Treffs der NaturFreunde

Mittwochs im Bistro „Die alte Scheune“ in Bad König

Viele Themen bewegen NaturFreundinnen und NaturFreunde. Ob Umwelt, Frieden, Flüchtlinge, Gerechtigkeit.

Beim gemütlichen Zusammentreffen in der „Alten Scheune“ können all diese Themen diskutiert werden. Kurzvorträge oder Filme dienen oft als Diskussionsgrundlage.

Jede und Jeder ist dazu eingeladen Themen einzubringen und mit uns zu diskutieren.

Wer will kann dort auch gut schlemmen. Leckere Flammkuchen sind die Spezialitäten in der „Alten Scheune“.

Beginn ab 19 Uhr – „Programm“ um 19:30 Uhr.

Die Termine bitte dem Veranstaltungskalender entnehmen.


Jeder Krieg ist auch ein Klimakiller

Militärs blenden die eigenen Umweltsünden regelmäßig aus


Die Welt steht vor einem Jahrhundert der Nachhaltigkeit und globalen Kooperation oder aber vor einer dramatischen Zeit der Verteilungskonflikte und Kriege. So warnt der NaturFreunde-Bundesvorsitzende Michael Müller seit Langem. Demnach droht ein Teufelskreis aus ökologischen und sozialen Krisen sowie aus Verteilungskämpfen, Hochrüstung und Gewalt.

Bei der NATO gelten Umweltprobleme schon seit mehr als 50 Jahren als Sicherheitsfragen. Als erste global tätige Großorganisation installierte das Bündnis auf Initiative der USA 1969 ein Umweltkomitee, das Expertisen zu Luftverschmutzung, Lärmbelastung oder Abfallbeseitigung vorlegte. Seinerzeit ließen die vom Club of Rome prognostizierten „Grenzen des Wachstums“ militärisch auszutragende Verteilungskonflikte um Ressourcen wie Erdöl oder Metalle erwarten. Auch wollten die USA über das Komitee ihr Modell einer technisierten Umweltpolitik, die Schäden repariert, statt sie zu vermeiden, global durchsetzen. Zudem führten die USA in Vietnam den ersten totalen Umweltkrieg, setzten bis 1971 großflächig Agent Orange, ein Umweltgift zur Entlaubung der Wälder, als Kriegswaffe ein. Agent Orange enthielt hochgiftiges Dioxin, griff in das Erbgut von Tieren und Menschen ein und führte zu schrecklichen Missbildungen. Das NATO-Umweltkomitee sollte den Imageverlust durch den Krieg abmildern und dem in die Krise geratenen Bündnis zu einem fortschrittlichen Anstrich verhelfen.

Bundeswehr ohne Plan

Der Aktionsplan zum Klimawandel, den die NATO letztes Jahr in Brüssel verabschiedete, verweist auf dieses Umweltkomitee. Der NATO-Plan sieht im Klimawandel einen „Bedrohungs-Mulplikator“. Der Klimawandel erschwere durch extreme Temperaturen, Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme von Unwettern die Erfüllung militärischer Aufgaben. Tauender Permafrostboden, Wüstenbildung und die Öffnung neuer Schifffahrtswege könne zur Zunahme von Instabilität und geostrategischer Konkurrenz beitragen. Die NATO will den Klimawandel bei der Erfüllung ihrer Aufgaben Verteidigung, Krisenmanagement und Sicherheit nun stets berücksichtigen.

Der Aktionsplan erwähnt, dass die NATO-Mitgliedstaaten das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hätten, um die Erderwärmung zu begrenzen. Das Bundesverteidigungsministerium schrieb aber über die Verabschiedung des Plans, „die Zielsetzung des Pariser Abkommens, die weltweite Erwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius, besser unter 1,5 Grad zu halten, scheint kaum mehr erreichbar“. Klimaforscher*innen hielten „heute langfristig eine globale Erwärmung von etwa drei Grad für realistischer“.

Nach seinem Wahlsieg gegen den Klimaleugner Trump ordnete US-Präsident Joe Biden sogleich an, die Klimakrise in die US-Militärstrategie einzubeziehen. Das US-Verteidigungsministerium ist aber selbst der größte Emittent von Treibhausgasen, verbraucht mehr fossile Brennstoffe als jede andere Institution oder jedes Unternehmen weltweit. Die US-Army investiert mittlerweile auch in die Erneuerbaren. Sie will Energie umweltgerecht selbst produzieren und weltweit Standorte unabhängig von öffentlicher Energieversorgung machen. Bei der Bundeswehr findet Klimaschutz nicht statt. Obwohl die Truppe über geeignete Flächen verfügt, unterhält sie nur ein einziges Windrad. Das könnte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nun ändern, schließlich gehört sie einem Umweltverband, den NaturFreunden, an.

Ausgaben für Rüstung sechs mal so hoch wie für Klimaschutz

Kriege haben verheerende Folgen für Umwelt und Klima. Sie verbrauchen riesige Mengen an Treibstoffen. Brände und Explosivstoffe setzen viel Kohlendioxid frei. Es bleiben verwüstete Städte und Landschaften zurück, die mit Munition, hochgiftigen Schadstoffen oder radioaktiven Schwermetallen verseucht sind. Der Ukrainekrieg hat dazu geführt, dass Europa von normalem Erdgas auf besonders umweltschädlich gefördertes Frackinggas umsteigt. EU-Staaten und die USA haben Subventionen für fossile Energieträger massiv erhöht, statt sie abzusenken.

Alle Staaten weltweit geben sechsmal mehr Geld für Rüstung aus als für Klimaschutz. Die USA sind mit Abstand Spitzenreiter. Sie zahlen mehr als doppelt so viel für Militär wie Russland und China zusammen. Nur internationale Zusammenarbeit kann die Klimakrise eindämmen. Im Pariser Klimaabkommen haben sich die Unterzeichnerstaaten zur Kooperation verpflichtet.

Wenn sich Militärblöcke waffenstarrend gegenüberstehen, kann kein Klimaziel erreicht werden. Wegen des enormen Kohlendioxid-Fußabdrucks der Rüstung und wegen der Verschwendung von dringend zur Bekämpfung der Armut benötigter Ressourcen. Eine glaubhafte Kooperation im Klimaschutz braucht eine weltweite Abrüstungs- und Entspannungspolitik.

In puncto Sicherheit soll die Bundeswehr es nun richten. Aber sie ist ein Fass ohne Boden. Erhält sie doch Jahr um Jahr drastisch mehr Haushaltsmittel, ohne im Sinne der Militärs besondere Leistungsfähigkeit zu zeigen. Während Expert*innen die finnische Armee als äußerst kampfkräftig einschätzen, hat die Bundeswehr, die mit ihrem 50-Milliarden-Jahresetat über das Fünffache an Mitteln verfügt, Mühe mehr als 5.000 Soldat*innen in Kampfbereitschaft nach NATO-Kriterien zu halten. Wo die Milliarden schon heute versickern, mag man erahnen, wenn der Börsenkurs des Rüstungskonzerns Rheinmetall nach der Kriegsrede von Kanzler Scholz am 27. Februar binnen weniger Tage um satte 130 Prozent nach oben klettert.

Nun droht der Bundeswehrhaushalt zusätzlich zu den schon vorgesehenen Steigerungen um weitere 100 Milliarden Euro erhöht zu werden. Das strebt eine informelle Großkoalition aus SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU für die Zukunft an. Angesichts des jüngsten dramatischen Berichts des Weltklimarates wäre das eine unverantwortliche Bindung von Mitteln für Destruktion statt für mehr Klimasicherheit.

Hans-Gerd Marian